Ihr habt ja ne richtig schöne Stadt hier
Letzte Woche haben wir einen Artikel über die neuen Premieren im Schauspielhaus geschrieben. Heute wollen wir euch zwei Hintergrundberichte über das Theater Chemnitz – einmal bei 3sat die Sendung Theaterlandschaften, dann einen Beitrag von Erika Stephan „Im Rhythmus der Zeit. Enrico Lübbe versucht, das Theater Chemnitz wieder vor Ort zu verankern“ aus der aktuellen Ausgabe von Theaterheute, vorstellen.
Von „Hässlich, hässlich, ganz hässlich!“, „Auf den ersten Blick ist es hässlich, ist es aber nicht“ und „Boah, das ist so hässlich“ zu „Ihr habt ja ne richtig schöne Stadt hier“. Das ist die Anfangsszene bei Theaterlandschaften. Bei Youtube habe ich dazu gestern ein Video entdeckt, das den Beginn der Sendung mit Esther Schweins zeigt. Ein Auszug aus 3sat.de:
Theaterlandschaften: Theater Chemnitz
Chemnitz hat viele Gesichter – und viele Slogans: Stadt der Moderne ist der offizielle, Stadt auf den zweiten Blick, das sagen die Chemnitzer. Auf den ersten nämlich ist man allzu schnell bei einem Vorurteil angelangt: „hässlich“! Die Schatten der Nachbarn Leipzig und Dresden sind groß, doch Chemnitz tritt immer wieder daraus hervor.
Stadt der Talente
Und noch ein dritter Slogan würde zu Chemnitz passen: Stadt der Talente – schon oft war die Stadt Startrampe für Karrieren. Michael Ballack auf dem Rasen, Katharina Witt auf dem Eis, Ulrich Mühe, Cornelia Schmaus, Corinna Harfouch und viele andere auf der Bühne. Ein ganzes Tatort-Kommissariat könnte man mittlerweile füllen mit Ermittlern, die ihre Karriere auf der Chemnitzer Bühne begannen. [weiter]
Die Sendung wurde am 14. Juni 2009 ausgestrahlt.
Bei Theaterheute gilt die schnoddrige Stadt „Kalle Malle“ als „Aschenputtel“ mit touristischem Vermarktungssinn für die Büste. Die eher negative Beschreibung der dunklen Industriestadt lässt im Artikel das Theater heller erstrahlen. Ein Portrait des Hauses von der DDR-Zeit über die Wende bis zum aktuellen Hausherrn Lübbe folgt. Dieser sei an „Figuren mit Tiefe und Doppeldeutigkeit“ interessiert – wenn das nicht neugierig macht mal wieder ins Theater zu gehen. Gerade in einer Stadt zwischen „ganz hässlich“ und „richtig schön“.
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