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Heißer Beton im kalten Park

22 Oktober 2009 3 Kommentare Werbung*

Mit dem Uferpark ist in den vergangenen Jahren zwischen Innenstadt und Schloßteich ein grüner Verbindungsweg entstanden. Hier auf der Achse zwischen Mercure-Hochhaus, Janssen-Fabrik und Schloßberg steht ein etwa 4m hohes Tor aus Beton, auf welches wir im Juli mit dem Fotorätsel 10, damals noch in seiner Bauphase, aufmerksam machten. Heute nun wurde das Kunstwerk der Stadt übergeben.

„Innen-Außen-Raum“ – ist sein Titel. Die beiden Außenseiten sind rot. Innen sind auf der einen Seite reliefartig vier Stühle in den Beton eingeprägt und an der „Decke“ eine Lampe, auf der anderen Seite sind Blätter in Plexiglas eingedruckt. Abends leuchten die Innenseiten. Die Künstler, die seit 2007 an diesem Kunstprojekt gearbeitet haben, sind Ines Bruhn und der in der Schönherrfabrik tätige Teo Richter.

ines_bruhn_teo_richterinnen_aussen_raum

Die beiden Künstler wollen mit dem Betonkubus den Stadtumbau thematisieren:

Wie ein Relikt aus vergangenen (bevölkerungsreicheren) Tagen beschreibt das Objekt einen Raum, der an einen Wohnraum erinnert, an Räume die durch den Abriss von Gebäuden verschwunden sind. Der durch die demografische Entwicklung ausgelöste Stadtumbau hinterlässt auch in Chemnitz deutliche Spuren und so manche Lücke in der Bebauung, die nicht immer in ein grünes Parkgelände umgestaltet werden kann.

Die „private Idylle“ werde im Objekt angedeutet. Gleichzeitig öffne sich dieser Lebensraum und werde zum Außenraum. Durch die rote Farbe wirkt der kalte Beton im Park für jeden auffällig und weder zur Stadt noch zum Park gehörig.

Jeder, der von der Innenstadt  hin zum Schloßteich unterwegs ist, kann sich somit ein Stück Historie anschauen. So wirkt das „Tor“ wie von einem der Plattenbauten herausgerissen. Geht der Blick nach vorn, sieht man die grünen Bäume des Parks, schaut man zurück, sieht man eine Litfaßsäule auf kulturelle städtische Veranstaltungen hinweisen. Sozusagen als letzter Außenposten der Zivilisation. Das ist umso surrealer, wenn man weiß, dass gerade an der Stelle des Tors das Atomino sein ehemaliges Quartier hatte.

Von der Innenstadt kommend, kann aber gleichzeitig auch ein Stück Zukunft anschaut werden. So erscheint das „Tor“ wie ein neuer Plattenbau auf einer der vielen gründerzeitlichen Freiflächen.  Ein provokatives Element für manch einen vielleicht, wo doch auch schon zu früheren Zeiten die Altsubstanz zugunsten von Trabantenstädten vernachlässigt wurde. Wo also ein Altbau abgetragen wurde, enstand ein neuer Plattenbau, könnte jener denken.

Manch einer könnte auch denken: wozu ein solches Kunstwerk? Sieht man doch alltäglich geöffneten Wohnraum beim Anblick von Abrisshäusern.

Für alle ist das neue Kunstwerk jedoch ein Objekt, was den Spaziergang bereichert, egal welcher Interpretation er sich anschließt oder er für sich selbst findet.

innen_aussen_raum_chemnitzinnen_aussen_raum_uferpark

„Innen-Außen-Raum“ ist das dritte von vier Kunstprojekten auf Abrissflächen in Chemnitz. Je 15.000 Euro wurden für dieses und die Objekte „Zuhause“, „Fensterwanderung“ und „Wohnfeld“ von der Stadt bereitgestellt.

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3 Antworten auf „Heißer Beton im kalten Park“

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