Der Kardinal aus der Pfeife
Nicht nur Oberbürgermeisterin Ludwig war gestern auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, sondern auch Tausende andere Chemnitzer und ihre Gäste. Vorbei an Verkaufs- und Essbuden (und natürlich den beiden Schafen) drängten sich die Menschen, ein Parkplatz war kaum mehr zu bekommen. Diejenigen, die es etwas besinnlicher mochten, waren beim Nikolausmarkt im Hedwighof richtig. Bei Balkan Brass und Glühwein wurden Kunsthandswerksprodukte angeboten. Am Nachmittag dann wurden bei einer Auktion sechzehn ganz besondere Werke versteigert – das Motto „Künstler bemalen eine Pfeife“. Aus den teilweise 130 Jahre alten Orgelpfeifen der Schlosskirche Chemnitz entstand unter anderem im Atelier von Konrad Hunger in Wilischthal „der Kardinal“ – eine Figur, die jedoch nicht christlich symbolisch gemeint sei. Kräftige Pfeif- und Flötentöne wie beim gefiederten Namensvetter, dem Kardinal-Singvogel, sind also aus der Pfeife nicht mehr zu hören, jedoch soll vom Erlös der Auktion der Bau einer neuen Orgel mitfinanziert werden. Neben dem Kardinal von Hunger, der für 920€ versteigert wurde, hatten auch die regionalen Künstler Gudrun Höritzsch, Peggy Albrecht, Teo Richter, Ilona Langer, Marian Kretschmer, André Kozik, Vera Kozik, Rolf Büttner, Annekatrin Schönert, Ines Bruhn, Peter Domke, R.P. Bruhn und Ulrike Richter Orgelpfeifen umgestaltet.
Wer zum dritten Advent kommende Woche etwas besinnliches erleben möchte, sollte ins Schauspielhaus gehen. Ab 16 Uhr lautet es am 13. Dezember im schauspiel extra: Kekse, Weihnachtslieder und Geschichten (Eintritt frei!).