Krokodil, Kuss und Karl
Figuren aus Stein und Bronze, abstrakte Gebilde und Darstellungen: nicht alle Monumente und Kunstwerke im öffentlichen Raum von Chemnitz sind so prominent wie der Marx-Kopf. Wer hat schon einmal vom Krokodil oder vom Kuss gehört? Viele scheinen nach ihrer feierlichen Einweihung aus dem Blickfeld zu verschwinden, von ihnen hört man meist noch in der Presse, wenn diese beschädigt oder sogar gestohlen wurden. Bei manchen Gelegenheiten jedoch, er wartet auf eine Verabredung vorm Kino oder macht mit Stadtfremden einen Spaziergang, fällt dem Passanten auf: da steht doch was. Will er dann mehr wissen, konnte er bisher nur selbst recherchieren.
Ein neues Wiki „Skulpturen und Plastiken in der Chemnitzer Innenstadt“ der Stadtbibliothek vereinfacht diesen Prozess. Das Werk zweier Bibliothekarinnen, Nancy Richter und Peggy Hartmann, erfasst im Zentrumsbereich bis zum Schloßteich über 100 Kunstwerke. Sie sind auf einer Google Karte verzeichnet, dem jeweiligen Künstler zugeordnet und es gibt eine kurze Info zum Entstehungshintergrund, zum Zeitpunkt der Aufstellung sowie eine Quelle für weitere Informationen. Der Katalog ist sowohl nach Künstlern geordnet als auch den Kunstwerken und enthält auch ein Foto, welches jeweils zusammen mit Patrick Schulze erstellt wurde.
So erfahren wir, dass diese Mädchen im Brunnen auf der Mühlenstraße von Gottfried Kohl sind und „Jugend“, „Badende Mädchen“ oder „Lebensfreude“ heißen. Durchs Wiki findet man zwei weitere Werke von Kohl: „Vogelflug“ in der Stadthalle und „Völkerfreundschaft“ an der StraNa.
„Wiki“ im Projekttitel bedeutet bekanntlich, dass der Inhalt nicht nur gelesen werden kann, sondern alle Nutzer dazu aufgerufen sind, weitere Informationen einzubringen. Möglich ist dies unter der Adresse des Wikis auf der Seite der Stadtbibliothek Chemnitz: www.stadtbibliothek-chemnitz.de/skulpturen/
Eine Antwort auf „Krokodil, Kuss und Karl“