Der erste verkaufsoffene Sonntag 2010 in Chemnitz ist in der Tüte und in ihr sind wohl vor allem süße Ostergeschenke. Dabei hätten Handtücher gestern im Chemnitzer Kaufhof der Knüller sein müssen – jedoch noch nicht für das Freibad, sondern für den angeblich so typisch deutschen Gebrauch als Platzreservierung. Wer hätte auch gedacht, dass es wieder so voll wird?

Die Innenstadt der „Stadt der Moderne“ war außerdem durch den Ostermarkt belebt. Volle Parkplätze, enge Gänge und piepende Kassen: 3500 der 10.000 Kaufhof-Kunden haben laut Presse auch Sachen gekauft.

Wiederholt zeigte die gläserne Warenstätte mit „Lust auf Genuss“ aber auch, dass Kultur zwischen gelben Enten und Frühlingsmode einen Platz findet. So stellte das Chemnitzer Theater in der Galeria Kaufhof aus ihrem aktuellen Programm einige Höhepunkte vor und lockerte hier und da mit Kunst den Einkaufsalltag auf. Balletttänzer schwebten überall umher, in der TopfWohnwelt wurde getrommelt, auf der Bettkante spielte Franz Streuber von der Robert-Schumann-Philharmonie u.a. das Alphorn und bei den starr blickenden Plüschtieren machten zwei „lebendige“ Ferkel samt Wolf die Kinder neugierig.

Die Bühne in der zweiten Etage des Kaufhof war so gut besucht, dass manche Chemnitzer ihre Plätze für eine halbe Stunde bis zur nächsten Vorstellung reservierten. Handtücher wären deshalb wohl ein guter Kauf gewesen, so die Moderatorin der Theater-Präsentation. Im Publikum konnte man bei der Puppentheater-Schau vor allem ältere Chemnitzer sehen, aber vielleicht gehen sie mit dem Enkel zum vorgestellten Stück „Mondkönigs Tochter“.

Der nächste verkaufsoffene Sonntag ist in Chemnitz erst wieder zum Jahresende am 7. November 2010.