Lesung: Die Stimme des Herrn
„Die Ameisen, die auf ihrer Wanderschaft an einen toten Philosophen geraten, ziehen daraus auch ihren Gewinn.“
Ein geheimnisvolles Signal aus dem All soll entschlüsselt werden. Das ist der Stoff, aus dem bei Carl Sagan Science Fiction (Contact, 1985) ist oder wie es im Kulturkreis dieses Autors hier heißt: der „wissenschaftlichen Phantastik“. Damit ist schon ein Hinweis gegeben, von wem die Rede ist. Ein zweiter Hinweis ist, dass dieses Buch eines der „drei großen Bücher“ Stanislaw Lems ist. Okay, das Rätsel war nicht so schwer. Die Lösung steht bereits in der Ãœberschrift. Bei der Lesung von Prof. Rudolph im Tietz geht es um genau dieses Buch „Die Stimme des Herrn“ (GÅ‚os Pana, 1968).
Peter E. Hogarth ist Wissenschaftler und an der Entschlüsselung beteiligt. Er schreibt über seine Erlebnisse, wobei es stark ins Philosophische geht, da das Signal nicht so leicht entschlüsselt und „verarbeitet“ ist. Die Grenzen unserer Zivilisation und Technik werden schnell deutlich, was oben aufgeführtes Zitat auf den Punkt bringt. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb Prof. Rudolph genau über dieses Werk erzählt. Denn die Reihe hat den Titel „Mein Buch“. Der Inhaber der Professur Allgemeine Psychologie und Biopsychologie der TU Chemnitz sagt selbst zu dem Buch: „Stanislaw Lems Roman beschreibt ein wissenschaftliches Projekt, das anmutet wie ein Kriminalfall: Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen arbeiten daran, ein geheimnisvolles Signal zu entschlüsseln, das aus dem Weltall empfangen wurde – obwohl nicht einmal sicher ist, dass es sich um ein `Signal´ handelt“.
Wer die Ringvorlesung bisher versäumte zu besuchen, hat also hier nochmals die Gelegenheit dazu. Nächste Woche schließt dann Arnold van Zyl mit „John M. Coetzee: Disgrace / Schande (1999)“ im Museum Gunzenhauser die Reihe ab.
Was? Lesung: Die Stimme des Herrn
Wann? 23.01.13, 19.30 Uhr
Wo? Moritzstraße 20, Vortragssaal der Chemnitzer Stadtbibliothek im Tietz
Wie viel? Eintritt kostenfrei