Christ, neben Hussel und Thalia eine Tochter der Douglas Holding, von welcher wieder die Oetker-Gruppe (Bionade, Radeberger) größter Aktionär ist, kann seine weihnachtliche Schaufensterdeko folglich nicht durch Provinzialität entschuldigen. Sie punktet mit dem goldenem Kitsch und dem offenbar größten Diamanten der Welt. Der Slogan „Träume erleben“ wird angesichts des 5 Kilo schweren Kohlenstoff-Kristalls eher zur Drohung, wenn man sich den passenden dicken Frauenhals zur Diamantenkette vorstellt. Ãœbersehen soll man offenbar den von Landgasthöfen bzw. der Werbeagentur bekannten „Goldenen Hirschen“ vor goldenem Hintergrund, ein Verwandter des „röhrenden Rotwilds„.
Weiterlesen »Nach „Achterbahn“, „Traumfrau verzweifelt gesucht“ und „Haie küsst man nicht“ gibt es nun wieder eine neue Aufführung im Fritz Theater. „Auntie & Me“ heißt das Stück im Original und damit dürfte den Sprachkennern schon klar sein – hier handelt es sich um ein amerikanisches Stück. Die Komödie mit schwarzem Humor vom Kanadier Morris Panych wurde sehr erfolgreich in Edinburgh und im Londoner Westend gespielt. Auf Deutsch heißt sie, ohne die familienbetonende Verniedlichungsform, „Tante und ich“, was sich deshalb nicht so bekannt anhört, da es zuvor erst einmal in einem deutschen …
Weiterlesen »Hässliche Dekoration übt eine Faszination aus. Vergleichbar mit einem verunglückten Lkw, der seine Ladung aus grüner Wandfarbe und goldenen Federn auf quickende Schweinchen auf der Autobahn verteilt hat. Eine Situation, welche an die des Gefangenen in „Die Grube und das Pendel“ von Edgar Allen Poe erinnert. Aber seht selbst:
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Der Inhalt von Türchen 8 zeigt den ganz normalen Wahnsinn des „wir wären nie geboren“-Traums. Blinkendes Buntlicht hinter Spitzengardinen. Puffig beleuchtete Vorhänge, welche wohl selbst Adorno als Erklärung für sein Brahms-Missverständnis in Minima Moralia genügen würden:
Wie bleiben die Blüten zurück hinter der Zärtlichkeit solcher Vorhänge. Nichts steht uns für die ungeschmälerte Helle ein als das bewußtlose Dunkel; nichts für das, was wir einmal sein könnten, als der Traum, wir wären nie geboren.
Hach, wie schön das röhrende Rotwild funkelt. Beinahe hätte man es für eine originalgetreue Nachbildung des Wahnsinns gehalten. Dabei verziert die scheue Scheußlichkeit nur ein Optikerschaufenster in der Sachsenallee Chemnitz. Hier gibt es übrigens für schlappe 99,90 Euro das 2009er Modell Nerd von „In Style“ extrem exklusiv, welche man schon für die nächste Modewelle in 30 Jahren vorkaufen sollte. Oder ihr verzichtet auf Sehhilfen, um euch den Anblick zu ersparen.
Weiterlesen »„Niemals gehen wir wieder zu Shell tanken!“ Die Aufregung um die Brent Spar bewirkte Mitte der 90er beim Erdölkonzern einige Änderungen hin zum Besseren. Nun jedoch ist Shell wieder beliebt und die Spar (wie passend für den Anti-Adventskalender: Spar ist niederländisch für Tanne) war dann doch nicht so gefährlich. Hässliche Nikolaus-Weihnachtsmann-Puppen gehören aber offenbar noch immer zum Umweltverschmutzungsprogramm.
Was in der Farbkombination eher an die Toiletteneingänge auf dem Weihnachtsmarkt erinnert, ist natürlich eine geschickte Installation, in die man verdammt viel reininterpretieren könnte: von der Nachbarkeitsstreitigkeit bis hin zum Yin und Yang. Doch man kann das fünfte Türchen unseres Chosy Anti-Advenstkalenders mit seiner Farbpracht auch einfach nur wirken lassen.
Weiterlesen »„Hektisches Habitat“ ist der Titel der Installation, die man derzeit im Kaufhof Warenhaus am Chemnitzer Markt analysieren darf. Denn das vierte Türchen unseres Anti-Adventskalenders zeigt die Flucht der Pandas vor dem Raubtier(kapitalismus) in den Bergwäldern Chinas. Zu beobachten ist eine enorme Zusammendrängung der sonst als Einzelgänger lebenden Tiere. Das „Habitat Hektik“ verweist damit vor allem auf die Widersprüchlichkeit zwischen dem Anspruch individuelle Geschenke zu machen und dem Massenverkauf von günstigen Chinawaren. Denn bekanntlich ist der Große Panda (Ailuropoda melanoleuca) das Markenzeichen des WWF. Unterstrichen wird diese kulturkritische Aussage durch den …
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